Anglergemeinschaft Lütmarsen

Die Anglergemeinschaft Lütmarsen wurde am 17. Januar 1970 von den damaligen 15 Gründungsmitgliedern in Leben gerufen. Ziel der Gemeinschaft war es, die Grube innerhalb der Gemarkung Lütmarsen zu pachten und geordnete fischereirechtliche Verhältnisse zu schaffen.

Im Laufe der letzten 50 Jahre gelang es dem Vorstand, den Pachtvertrag 5 Mal zu verlängern. Mit diesem Pachtvertrag wurden der Anglergemeinschaft verschiedene Auflagen zur Hege und Pflege des Gewässers, sowie des Fischbestandes übertragen. Auch konnten während dieser Zeit weitere Gewässerabschnitte des Grubebachs, sowie der umliegenden Nebenbäche hinzu gepachtet werden.

In ihrer heutigen Form besteht die Anglergemeinschaft aus insgesamt 13 aktiven, 3 Jugendlichen und 6 passiven Mitgliedern. Höhepunkt des Vereinslebens bildet das schon traditionelle Anangeln mit zünftigem Ausklang im Frühjahr, zu dem ein Anglerkönig ermittelt wird. Der dabei gefangene Fisch wird noch am gleichen Tage verzehrt. Auch gesellige Nachmittage, Hochseeangeltouren und Angelfahrten nach Norwegen gehören ebenso zum Vereinsleben, wie die Beteiligung an dörflichen Aktivitäten. So ist auch das Vereinsemblem der Anglergemeinschaft seit einigen Jahren am Lütmarser Maibaum vertreten.

Bildergalerie

Das Gewässer

Der Verlauf des Grubebaches innerhalb der Gemarkung Lütmarsen

Bei der Grube handelt es sich um ein Fließgewässer mit einer durchschnittlichen Breite von 2 m bis 5 m und einer Tiefe von 5 cm bis 150 cm. Dabei wechselt die Gewässerform von flachen, kiesigen, schnellfließenden Strecken, die von den Forellen zur Eiablage benötigt werden, mit langsamfließenden tiefen Gumpen, die den Fischen Schutz und Unterschlupf bieten.

Problematischer wird dies jedoch bei privaten Bachanrainern, die das Gewässer immer wieder als private Mülldeponie ansehen und Gartenabfälle und anderen Müll im und am Wasser entsorgen. Die regelmäßigen Reinigungsaktionen tragen Zeugnis von der Unachtsamkeit mancher Anwohner.

Durch den Ausbau der Kanalisierung wurde das Gewässer erheblich von schädlichen Belastungen befreit. Dies zeigt sich dem aufmerksamen Betrachter darin, dass im heutigen Zustand kaum noch Algen an den Steinen wachsen.

Das Leben im Bach

Die Bachforelle

Die Bachforelle ist der Fisch, der am häufigsten in der Grube vorkommt. Die Bachforelle ist ein typischer Fisch, der europäischen Gebirgsflüsse. Ihre Größe ist von der Umgebung, sowie vom Nahrungsangebot abhängig. In der Grube erreichen einzelne Exemplare Größen von bis zu 50 cm, bei einem Gewicht von bis zu 1500g. Die durchschnittliche Größe liegt bei 25- 30 cm. Die Bachforelle ernährt sich von Wasserinsekten und kleinen wirbellosen Wassertieren. Die Hauptnahrung der Großforellen besteht hauptsächlich aus Mühlkoppen und kleineren Artgenossen. Die Laichzeit beginnt im November und kann bis zum Januar andauern. Die Eier werden in einer Laichgrube abgelegt, welche die Forelle mit ihrem Körper und ihren Flossen in den kiesigen Untergrund des Baches gräbt.

Die Regenbogenforelle

Die Regenbogenforelle ist keine einheimische Fischart, kommt aber in der Grube vor. Sie stammt aus dem Westen der USA. Nach Europa gelangte Sie Ende des 19. Jahrhunderts. Sie beheimatet Bäche, Stauseen und Fischteiche mit genügend Sauerstoff. Die Größe und Nahrungsaufnahme entspricht denen der Bachforelle. Ein Ablaichen der Regenbogenforelle ist in der Grube bisher nicht beobachtet worden.

Der Bachsaibling

Auch der Bachsaibling stammt ursprünglich aus Nordamerika. Auch er wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den europäischen Gewässern angesiedelt. Der Bachsaibling ist hier in unserer Grube sehr selten, in den meisten Fällen ist er ein Flüchtling aus benachbarten Teichen. Die größten, gefangenen Exemplare waren ca. 35 cm lang, bei einem Gewicht von ca. 400g – 500g. Die Größe und Nahrungsaufnahme entspricht denen der Bach- und Regenbogenforelle.

Die Mühlkoppe

Die Mühlkoppe ist inzwischen sehr selten geworden und steht seit einigen Jahren unter Naturschutz. Die Fische erreichen eine maximale Größe von 15 cm. Der Fisch ist sehr unbeweglich und kann daher Hindernisse wie Wehre und Querverbauungen im Fluss nicht überwinden. Dadurch entstehen oftmals isolierte Restbestände in einigen Flussabschnitten. Die Mühlkoppe benötigt sauberes Wasser. Der Fisch ernährt sich von Insektenlarven und Kleinfischen. Die Laichzeit beginnt im April und endet Ende Mai, Anfang Juni. Die Eiablage findet an der Unterseite von Steinen und in Höhlen statt. Das Männchen bewacht die Eier.

Der Europäische Edelkrebs

Ein weiterer Bewohner unserer Grube ist der Europäische Edelkrebs. Er kommt sehr selten vor, aber es gibt ihn. Einige Sichtungen wurden bereits bekannt. Der Krebs kann eine Länge von bis zu 20 cm erreichen und ein Gewicht von bis zu 350 g. Die Färbung des Körpers ist meistens dunkelbraun bis rotbraun. Der Krebs besitzt 2 Fühlerpaare wovon eines 1/3 der Körperlänge erreicht.

Der Bachflohkrebs

Die Kleinkrebse werden ca.  1,5 bis 2,5 cm lang. Sie halten sich am Gewässergrund auf, meist unter Steinen. Da sie sich von Pflanzen ernähren, sind sie auch in Wasserpflanzenbeständen und angeschwemmtem Falllaub zu finden. Der Bachflohkrebs gehören zum Beutespektrum der Forellen,