Gutshof

Kurzhistorie der Burgstelle (Gutshof) zu Lütmarsen (Luithmaressen)
823 wurde urkundlich die Ansiedlung freier sächsischer Siedler hier am Bollerbachbogen erfasst.
1155  wird Lütmarsen in einer Urkunde des Papstes Adrian der IV erwähnt.
Hier wird dem Kloster Corvey das Recht verliehen, in Lütmarsen den „Zehnten“ einzuziehen. Die ortsansässigen Ritter verwalteten neben den Hof mit seiner Burganlage auch den Heiligenberg.
1262  erhielt die Ritterschaft das fürstlich corveyische Marschallamt zur Sicherung des Territoriums.
1505  wurden die Ritter Heinrich und Bernd von Stockhausen mit der Hofanlage belehnt. Zu dieser Zeit ist vermutlich auch das Gut in seinen heutigen Dimensionen entstanden.
1624  übernahm durch Heirat der kurbayrische Obristleutnant Hans von Salis die Hofanlage.
1698  kaufte Johann von Mansberg den Besitz und übergab ihn der jüngeren Linie des Hauses von Mansberg. Als bedeutende Person trat der General Hilmer Leopold von Mansberg hervor.
1934  wurde das Gut aufgeteilt und verkauft. Das Gutshaus (wurde in der Mitte baulich getrennt), die Mühle sowie die anderen Gebäude und Stallungen am Gutshof gaben sieben Neusiedlern eine neue Heimat.

Informationen zum Herrenhaus:
Das massive Untergeschoss des Herrenhauses mit den Turmstümpfen von drei ehemaligen Ecktürmen sowie ein Gewölbekeller mit Torbogen deuten auf ein kleines, aufwendiges, renaissancezeitliches Schloss hin. Dieses ist vermutlich auf den Grundmauern einer älteren Wasserburg (ca. 12. Jahrhundert) an dem Grube-Bach in der Zeit um 1600 errichtet worden.
Im 30-jährigen Krieg um 1630 brannte das Obergeschoß bis auf das massive Untergeschoss ab. Die Türme wurden nicht wieder aufgebaut.
Ab 1702 erfolgten neben dem Bau der zweiläufigen barocken Treppenanlage der Ausbau des Vorwerks, der Mühle und der Befestigung des Burggrabens mit einer neuen Brücke.

(Quelle: Karl-Josef Kruse)

Gutshof, historische Aufnahmen

Gutshof Haus Nr. 6/7 (Fam. Becker u. Hengsbach), heute und früher

Gutshof Haus Nr. 3 (Fam. Rogge), heute und früher

Gutshof Haus Nr. 4 (Fam. Debus)