Der Tag nach dem Tornado

Am Samstag versammelten sich ab 8:00 Uhr die ersten freiwilligen Helfer am Ententreff um bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen. Arbeit gab es zu Genüge, da am vorherigen Tag nur das Allernötigste erledigt wurde. Auch die Feuerwehr und der städtische Bauhof waren vorrangig an den Aufräumarbeiten mit schwerem Gerät beteiligt.

Die am Vortag notdürftig an die Straßenränder geschobenen Dachpfannen und Äste wurden durch die freiwilligen Helfer verladen und zu Sammelpunkten gebracht. Auch die in den Gärten gelandeten Dachpfannen und zertrümmertes Garteninventar wurden teils per Hand in Schubkarren geladen und entsorgt.

Viel Arbeit machte auch die hinter der Ellernscheune umgestürzte Eiche, die auf der gegenüberliegenden Bachseite in ein Grundstück gefallen war und erheblichen Schaden angerichtet hatte. Ein Großteil der Äste wurde im Laufe des Tages von den Helfern abgetragen. Aufgrund der Größe des Stammes musste dieser in den Folgetagen mit schwerem Gerät entsorgt werden.

Keine Situation ist so schlecht, dass sie nicht auch noch positive Effekte mit sich bringt. Der Schandfleck am Ortseingang, die ehemalige Gaststätte Oase, war von dem Tornado in Mitleidenschaft gezogen und einsturzgefährdet. Das durch einen Statiker geprüfte Bauwerk musste sofort abgerissen werden. Die politischen Gremien gaben dazu grünes Licht. Die Firma Schmidtmeier war binnen kürzester Zeit vor Ort und begann mit den Abrissarbeiten, damit niemand mehr zu Schaden kommen konnte.

Parallel waren viele Dachdeckerbetriebe aus der Umgebung damit beschäftigt die Dächer wieder notdürftig mit Planen abzudichten. Ein Großteil der Häuser war am späten Samstagabend wieder regensicher. Dafür bedanken sich die Geschädigten noch einmal für die spontane Unterstützung. Zu erwähnen bleibt, dass der OBI- Markt Höxter am Freitagabend nach Geschäftsschluss die Planen auf Kosten der Stadt Höxter bereitgestellt hat.

Da Arbeit bekanntlich hungrig macht, stellte die Landschlachterei Maßmann einen Mittagssnack in Form von Bockwurst und Brötchen kostenfrei zur Verfügung. Etliche Vereine, Unternehmen und Privatpersonen stellten die Getränke und weitere Verpflegung zur Verfügung. Die Verköstigung nach getaner Arbeit wurde vom Quellenhof in Bruchhausen gespendet. Hier gab es Currywurstpfanne mit Kartoffelspalten. Alle diese Aufmerksamkeiten wurden von den Beteiligten dankend angenommen.

Zum frühen Abend waren die groben Aufräumarbeiten erledigt. Glücklicherweise blieb es trocken und niemand erlitt während dieser Tage schwere Verletzungen.

Zu erwähnen bleibt, dass die Dorfgemeinschaft in dieser wirklich schwierigen Situation wieder Zusammenhalt bewiesen hat. Ohne die vielen fleißigen Helfer wäre dieser Berg an Arbeit niemals in so kurzer Zeit bewältigt worden. Selbst unsere Heimatministerin Ina Scharrenbach, die am folgenden Sonntag die entstandenen Schäden begutachtete, war von der intakten Dorfgemeinschaft sehr beeindruckt. Sie versprach dem Dorf unbürokratische Hilfe.

Großer Dank gilt allen Beteiligten die sich hier engagiert haben.

Text von: Thorsten Bahr, Martin Sonderer

Bilder von: Verschiedene